GGpl: Gesundheitswesen entflechten und Prozesse optimieren - FDP Aargau setzt sich für vermehrte Setzung von Anreizen und einheitliche Finanzierung ein

Die Erarbeitung einer neuen Gesundheitspolitischen Gesamtplanung ist dringend notwendig. Zentral ist die Beseitigung von Fehlanreizen und die Förderung der Eigenverantwortung. Die FDP Aargau unterstützt die Ansätze zur Förderung der integrierten Versorgung und verlangt zugleich die Schaffung von Anreizen für sektorenübergreifende Modelle. Die Entflechtung der Mehrfachrolle des Kantons ist richtig und wird von den Freisinnigen seit langer Zeit gefordert. Interessenskonflikte sind ein zentrales Problem des Gesundheitswesens. Die geplante Teilveräusserung von Beteiligungen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Verpasst wurde in dieser Vorlage eine einheitliche Finanzierung und Steuerung der verschiedenen Gesundheitsleistungen (Spital, Pflege, Ergänzungsleistungen) – hier bleiben unnötige Fehlanreize bestehen. Die FDP wird sich für eine Korrektur in diesem Bereich einsetzen.
 

Für eine Überarbeitung der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung ist es höchste Zeit. Das Gesundheitswesen hat sich seit 2010 und der letzten Version der GGpl stark verändert. Die FDP Aargau hat sich in den letzten Jahren mit der «Liberalen Agenda Gesundheit» und zahlreichen Vorstössen im Grossen Rat konstruktiv in die Diskussion eingebracht. Die neue Gesamtplanung bildet für die Weiterentwicklung eine strategische Grundlage auf hoher Flughöhe. Konkrete Massnahmen sind in die Revision diverser Gesetze einzubringen. Die FDP wird sich in den kommenden Wochen und Monaten intensiv mit der GGpl auseinandersetzen und ggf. relevante Themen vorlegen, die noch nicht abgebildet sind.

Überregional und sektorenübergreifend planen und zusammenarbeiten

Eine überregionale Angebotsplanung ist wichtig und entspricht ebenfalls einer Forderung der FDP Aargau. Es sind Anreize für sektorenübergreifende Versorgungs- und Kooperationsmodelle zu schaffen. Hierfür braucht es konkrete Ansatzpunkte beim Ausrollen der neuen GGpl in konkrete Regelungen und Prozesse.

Ja zu einer prozesstauglichen Digitalisierung und Entflechtung der Strukturen

Positiv ist, dass die Digitalisierung ebenfalls in der GGpl verankert ist. Das Entscheidende ist jedoch, dass Instrumente geschaffen werden, die Arzt und Patient effektiv einen Mehrwert bringen. Das heisst, Prozesse sind zu vereinfachen und zu beschleunigen; mit dem Anlegen von riesigen PDF-Dateiablagen ist niemandem gedient. Das Bestreben des Regierungsrats, in Sachen Eigentümerschaft der Spitäler und Mehrfachrolle des Kantons eine Entflechtung konkret an die Hand zu nehmen, ist wichtig und überfällig. Die FDP ist erfreut, dass dabei auch die Thematik einer möglichen Teil-/Veräusserung von kantonalen Gesundheitseinrichtungen endlich konkret angegangen wird. Richtigerweise wird zudem in der GGpl-Vorlage auch der Fachkräftemangel thematisiert, unter dem das Gesundheitswesen besonders leidet. Hier sind zeitnahe und unbürokratische Lösungen gefragt.

Dr. med. Tobias Hottiger, Grossrat, Ressortleiter Gesundheit und Soziales:
«Integrierte Versorgungsmodelle können die Effizienz und die Behandlungsqualität für Patienten verbessern. Es ist erfreulich, dass der Regierungsrat dieses Potenzial erkannt hat und fördern will.»

Sabina Freiermuth, Grossrätin, Parteipräsidentin:
«Das Gesundheitswesen hat im Kanton Aargau eine hohe Wertschöpfung und schafft viele Arbeitsplätze. Angestellte und Bevölkerung verdienen eine zukunftsgerichtete und zielführende Strategie.»

Weitere Auskünfte:

Dr. med. Tobias Hottiger, Grossrat, Ressortleiter Gesundheit und Soziales, Tel. 079 918 00 38
Sabina Freiermuth, Grossrätin, Parteipräsidentin, Tel. 079 333 51 78